Einen großen Einfluss auf die Freizeitgestaltung hatte der Kulturbund der DDR, eine von Johannes R. Becher 1945 gegründete Massenorganisation, die sich in verschiedene Arbeitskreise aufgliederte. Diese Arbeitskreise, z.B. Fotografie, Münzkunde, Aquaristik, Denkmalpflege etc. wiederrum waren in den verschiedenen Ortsbezirken vertreten, und die DDR-Bürger konnten, je nach Interessenslage, der gewünschten Fachgruppe beitreten und sich fortan als „Bundesfreunde“ bezeichnen.
Soweit in aller Kürze zur allgemeinen Situation in der DDR, die sich ja doch deutlich vom Hier und Jetzt unterscheidet und nach der Wende in den meisten Fällen zum Erliegen kam.
Wie ging die Entwicklung in diesem kleinen Elbstädtchen vonstatten?
Als Teil des DDR-Kulturbundes und unter der Leitung von Gerhard Eschenhagen, seinerzeit Lehrer an der POS „Käthe Kollwitz“, wurde im Herbst 1951 eine astronomische Arbeitsgemeinschaft gegründet, in der sich „vornehmlich erwachsene, sehr interessierte Mitbürger“ gruppierten und sich mit Begeisterung verschiedensten Tätigkeitsfeldern zuwandten, und „über die durchgeführten Arbeiten sorgfältig ein Beobachtungsbuch“ führten. So ist u.a. die Rede von Mondbeobachtung und -fotografie, Sonnenfleckenanalyse, Planetenbeobachtung und die Aufnahme von Sternfeldern und Kometen. Man nutzte dafür eine eigene Beobachtungsplattform, die mit einem typischen Telementor auf Säulenstativ und Synchronmotor ausgestattet war. Diese wurde im Laufe der Zeit aber den Ansprüchen zunehmend weniger gerecht, sodass man sich hilfesuchend an die Stadt wandte.