... und deren Besitzer noch dazu...
Ich hatte mich sehr auf dieses Wochenende gefreut. Einen Tag Urlaub beantragt, Powerbank bestellt, vom Kollegen ein Zelt ausgeliehen. Am Tag vor der Abreise kam noch das große Packen, inkl. monströsem, gut bestücktem Fresskorb. Der war nicht für mich gedacht, sondern für meine Tochter, die mich begleiten sollte. Ihre Vorfreude war ähnlich groß wie meine, und so schwatzte sie schon Tage vorher vom „Teleskoptreffen“, den vielen „Astronauten“, den „Dobsons“ und all den Suchern, Okularen und Bodendreiecken, die wir da so finden werden. Gespräche liefen meist so ab: „Was glaubst denn du... Wie viele Dobsons werden da sein?“ – „Eins, zwei, drei, vier, fünf, sechs!“ – „Sechs Dobsons bloß? Meinst du? So wenig?“ – „... sieben, acht!“ – „Achso, acht. Na dann, das ist natürlich ganz was anderes.“ Und das Sommerdreieck wollte sie unbedingt sehen. Und den Saturn. Die Erwartungen waren also groß... Ich wollte sie nicht enttäuschen.
Aufbruch Donnerstagnachmittag, bei dichtem Berufsverkehr, aber nach zwei zähen Stunden kamen wir wohlbehalten in Jeßnigk an. Vielversprechend: Der Spielplatz in der Dorfmitte. Nach dem Check-In beim Einlass steuerte ich das Auto (randvoll bepackt) zur Nordost-Ecke der Beobachtungswiese, parkte direkt im Winkel und stand somit ausgesprochen günstig neben der schwäbischen Fraktion, bestehend aus Hajü und Werner. Perfekt! Ich freute mich über ein Wiedersehen, mal fern von Indelhausen, und konnte auch noch einige andere alte Bekannte begrüßen, die ich teils viele Jahre schon nicht mehr gesehen hatte. Bevor ich aber eine Runde über die Wiese machen konnte, musste ich mich mit dem Aufbau des geliehenen Zeltes auseinandersetzen - eine ganz besondere Herausforderung. Das erste und einzige Mal habe ich ein Zelt allein aufgebaut, als ich 11 war und ganz abenteuerlich in meinem Kinderzimmer campen wollte. Naja. Während alle anderen Zelte auf dem Platz stramm gestrafft und professionell im Boden verankert waren und so aussahen, als würden sie jedem Wind und Wetter trotzen, hing meins eher schlaff und traurig vom Gestänge herab. Die blöden Heringe wollten sich auch nicht im Boden versenken lassen. Aber für die paar Nächte würde es schon reichen; Hauptsache, es war halbwegs warm.
Wir hatten selten so fürstlich gespeist: Abendbrot auf der Picknickdecke im letzten Sonnenlicht, welches durch das Gestänge des aufgebauten Dobsons leuchtete, während die Spannung auf der Wiese in Anbetracht der kommenden klaren Nacht allmählich stieg. Finale Beobachtungen in den Sonnenteleskopen, derer auf dem Platz dutzende vorhanden waren. Als die letzten Strahlungen hinterm Horizont verschwunden waren und sich der Abendhimmel in Dämmerungsfarben hüllte, wurde es merklich kühler und wir machten nochmal eine letzte Runde um den Platz, ehe es für die junge Dame ins Bettchen ging. Ich hoffte, dass es im Zelt warm genug werden würde; an der Anzahl Federdecken sollte es zumindest nicht scheitern... Ich hatte alles (wirklich alles) mitgenommen, was groß und weich genug war. Wir waren beide noch angeschlagen, und da sollte es nicht am Frieren scheitern.
Die Herausforderung war es immer, während der kuschligen Einschlafbegleitung nicht selber wegzuschnarchen, aber da ich so aufgekratzt war, war das diesmal kein Problem. 20:45 Uhr konnte ich erfolgreich das Zelt verlassen und trat ins kühle Dunkle. Über mir die Milchstraße, die quer durch das Sommerdreieck in den tiefen, dämmrigen Horizont eintauchte. Die dünnen Zirren, die zuvor noch unterwegs waren, schienen verschwunden. Es war windstill, was aber auch der Luftfeuchte genug Raum gab, sich an den Teleskopen niederzulegen; die ersten klagten schon über belegte Flächen am Telrad. Ich selber führte noch die Justage durch und richtete die Sucher aus, während Hajü und Werner schon durch ihre Teleskope spähten. Warme Jacken anziehen, Beobachtungsbuch schreiben, noch ein, zwei Erinnerungsbildchen...
Ich blätterte gerade durch den Atlas, als laute Rufe über die Wiese schallten. „Starlink!“ - „STARLINKKETTE!“ - „Starlink, daaa!“ - „BOOOAAH!“ Ich schaute hoch. Und sah tatsächlich, wie mehrere grünliche Lichtpunkte hintereinander aufgereiht von West nach Ost gemächlich über den Himmel zogen. Von Starlink habe ich natürlich schon viel gelesen; als Astro kommt man um das Thema nicht herum... Aber gesehen noch nie. Ich ging zu Hajü und Werner, um die blöde Frage zu stellen, wie oft das vorkommt. Anscheinend war zuletzt eine Weile lang Ruhe mit den Dingern, aber jetzt gab es jüngst wieder einen Start; die Satelliten bewegen sich dicht nebeneinander und mit bloßem Auge sichtbar in ihre Umlaufbahnen hinein, solange, bis sie ihre finale Position eingenommen haben. Für den Erdbetrachter driften sie im Laufe der Tage immer mehr auseinander und sind irgendwann gar nicht mehr zu sehen. An diesem Abend jedenfalls verblassten sie im Südosten, wo sie das Sonnenlicht nicht mehr erreichte, was so aussah, als würden sie vom schwarzen Loch verschluckt. Lustig. Ich blieb noch ein paar Minuten zum Schwatzen, fasste ein bisschen Gossip ab und machte mich dann über meine eigene Objektplanung her.
Erstes Ziel war ein Tipp von Rene.
NGC 6716, ein offener Haufen, der so tief südlich steht, dass es einen freien Horizont und entsprechend gute Bedingungen da unten braucht. Beides traf nun zu. Bei 56x war der erste Eindruck sehr offensichtlich: Ein lachender Smiley. Renes Interpretation war ein Fischchen, was auch nachvollziehbar war, aber ich sah in erster Linie einen Smiley. Der Haufen war auffällig, stand aber auch in einem reichen Umfeld. Bei 138x löste sich die Gruppe komplett auf und zeigte schöne Muster; vornehmlich die auffällig geschwungene Kette am Nordrand, die den lachenden Mund darstellte.
Wenn man schon mal da unten ist, kann man ja gucken, was es da noch so gibt. Direkt neben NGC 6716 war mit BB Sgr ein heller Doppelstern verzeichnet. Beide Komponenten weit getrennt mit ähnlichen Helligkeiten, eingefärbt in einem blass orange-blauen Farbton.
Ich pilgerte kurz zum Zelt, um die Temperatur vom Kind zu überprüfen, und stellte fest, dass sie es total mollig hatte. Richtig warme Hände. Mit einer Prise Neid ging ich wieder zum Teleskop zurück. Geschäftiges Treiben überall... Rote Lichter wanderten umher, Leute stapften vorbei, Fotografen beugten sich tief über die Displays ihrer Kamera, um das weiße Licht abzuschirmen; von allen Richtungen wehten Gesprächsfetzen herüber, dutzende Montierungen summten und brummten und sirrten lautstark. Von der H-Alpha-Bar drang immerfort Gelächter über die Baumreihe hinweg. Es wurde geflucht, gelacht, hitzig diskutiert. „I hoab grad den Cirrus driena. Dea Sturmvogel, boah!“ - „Meine Aufnahme läuft jetzt.“ - „Du brauchst keinen Apo, um das zu sehen, das ist auch im Refraktor getrennt.“ - „Weeßte, wofür ditt Rotlicht is? Datt is for de Dunkelapad... Dunkeladaption, datt is, weil ditt Oore...“ - „Da, da kommt die ISS!“ - „Ich habe mir jetzt vorgenommen, kleinere Brötchen zu backen. Für den Apo habe ich 'nen Tausender bezahlt, das reicht.“ Außerdem habe ich an diesem Abend mehr über NINA gelernt, als mir lieb war, weil ein Fotografentrupp nicht weit weg postiert war und sich in hitzigen Diskussionen verlor. Schon sehr spannend, diese Atmosphäre eines Teleskoptreffens.
Am nördlichen Kartenrand war der Stern
S Sct verzeichnet. Ich war ganz angetan: Ein auffällig roter Stern, Teil eines größeren Sterndreiecks... Dann kam der Geistesblitz, dass ich den kürzlich erst beobachtet hatte, ich Dussel. Allerdings von der nördlichen Nachbarkarte aus, wo er auch abgestrichen ist. Naja. Nicht weit weg stand dann
NGC 6712, dem „weird globular“, den ich eigentlich gerne mal zusammen mit dem PN zeichnen wollte. Das ist so ein tolles Pärchen. Als ich das Feld allerdings eingestellt hatte, rückte ich von der Idee wieder ab - viel zu viel Gewimmel im Umfeld. Vielleicht irgendwann mal mit einem Vordruck oder so. Somit beließ ich es bei der reinen Beobachtung dieses herrlichen Kugelsternhaufens. Die ganze Fläche grieslig bis ins Zentrum, dreieckig, mit verschobenem Kernbereich.
Dann ein doppelter Doppelstern, der auf der Karte interessant aussah. Direkt neben dem großen Haufen
NGC 6774 gelegen befinden sich
S 715
und
716, die richtig nett nebeneinander standen. Bei 138x zeigten sich beide easy getrennt. 716 etwas schwächer, enger, farblos und mit ähnlichen Helligkeiten; 715 weiter auseinander, etwas heller und blass orange-blaurosa eingefärbt.
Mit
NGC 6835 und
6836
folgte dann ein Galaxienduo im nördlichen Schützen, nicht weit weg von Barnards Galaxie. Diffuser und schwächer als gedacht! 6835 klar länglich, mit hellem, kräftigen Kerngebiet und deutlich einfacher zu sehen. Die rundliche 6836 hingegen verschwand immer wieder; neben dem blassen Nebelgebiet blinkten nur vereinzelte stellare Peaks heraus.
Anschließend
NGC 6814, wieder eine Galaxie. Auffällig und hell, mit kräftigem Kern. Der runde Nebel wirkte unruhig. Bei höherer Vergrößerung schien die Form eher oval und das Zentrum ein Stück versetzt; dieser Eindruck rührte daher, dass die westliche Hälfte etwas heller schien als die östliche.
Jupiter war inzwischen über das Hausdach neben dem Feld emporgeklettert und auch die Plejaden schimmerten durch die Lücke zwischen Bäumen und Haus hindurch. Der Himmel war gut. Allerdings nicht überragend. Die Milchstraße war mitsamt ihrer zahlreichen Hell- und Dunkelstrukturen zwar einwandfrei zu sehen, aber auf mich wirkte sie eher blass. Sie haute mich nicht um. Vermutlich lag das an der relativ hohen Luftfeuchte. Auch die Streulichtglocken der entfernten Siedlungen im Süden und Südwesten, auf die man dank des tiefen Horizontblicks freie Sicht hatte, wölbten sich sehr deutlich empor. Ich hatte Hajü später gefragt, was er von den Bedingungen hielt: Gut, aber nicht so viel anders als bei ihm; die Grenzgröße hatte er auf 6,3mag geschätzt. Mein Gefühl war recht ähnlich. Nichtsdestotrotz waren dies die besten Bedingungen, die ich seit Jahren genießen durfte, und nach den vielen Stunden unter dem miesen Himmel des Salzlandkreises war es eine wahre Wohltat, sowas mal wieder erleben zu dürfen.
Doppelsternalarm:
STF 2545 und
2547, wieder so ein nettes Doppel-Doppel. 2545 zeigte sich bei 138x eng, beide Komponenten in gelblich und mit moderatem Helligkeitsunterschied. 2547, gleich daneben, war noch enger. A gelblich, B rötlich. Ein dritter, bläulich-grauer Stern stand in geringer Entfernung daneben, sodass der Eindruck eines Dreier-Systems entstand. Vielleicht war das ja auch so.
UGC 11657 und 11658. Sehr schwer. Lange Zeit sah ich gar nix. Nur ein winzig-kompakter Fleck, der schwer zu halten war. Vielleicht oval. Keine Details, außer etwas, was aussah wie ein schwaches Sternchen oder ein anderer stellarer Peak direkt dranklebend. In der Nachbetrachtung: Das war die südlicher stehende UGC 11657 mit 14,5mag; für eine sichere Identifikation der schwächeren 11658 hatte es nicht mehr gereicht.
Anschließend versuchte ich, mich an
Kronberger 13
zu versuchen. Hm naja. Ein kleines, kompaktes, unscheinbares Wölkchen meinte ich in der Übersicht zu erkennen. Der „Doppelstern“, der westlich in der Nähe steht, war da sehenswerter. Bei 200x sah ich zwei potentielle Verklumpungen, die der Haufen sein könnte, aber nix richtig Greifbares. Den Cluster habe ich rückblickend tatsächlich erwischt, allerdings nur die allerhellsten Sterne davon, die sich in einer winzigen Kette aufreihen. Vom Rest war nix zu sehen, und cluster-like war da überhaupt mal gar nix. Unangenehm! Am nächsten Tag, bei der allgemeinen Sichtung der erstellten Zeichnungen, konnte ich den Leuten selber gar nicht mehr erklären, was von den wenigen Punkten eigentlich Kronberger 13 gewesen sein sollte.
Allmählich wurde ich etwas müde. Überall piepste und klickte und summte es. Hajü und Werner tauschten sich gerade über Kapuzen aus („Mit da Kapuze seh i esch.“). Von der H-Alpha-Bar wehte kontinuierlich fröhliches Gesabbel herüber und am Einlass bewegten sich noch Autos. Mich zog es zu King 26. Endlich mal was Schönes! Der Anblick bei 56x weckte Hoffnung; da war ein hellerer Stern von einigen schwächeren umsprenkelt. Bei höherer Vergrößerung löste sich das Gebilde auf, aber die Sterne standen eng beieinander und die Blendwirkung des hellen in der Mitte war unerwartet stark. Kleine Anekdote am Rande: Im Atlas war das als „K 26“ eingetragen und ich dachte, das stünde für „Kronberger“. Aber Kronberger 26 gab es gar nicht im Atlas. Wofür steht also „K“? Ich hätte es wissen müssen, kam aber nicht drauf. Erst eine Abfrage bei SIMBAD hat es mir verraten. King. Natürlich. Auch die Liste mit den Objektkürzeln im Atlas gab keinen Auschluss darüber - King steht da einfach nicht drin, obwohl der Katalog mit seinen 27 Einträgen längst kein unbekannter mehr ist.
Irgendwer in der Nähe fand irgendetwas ausgesprochen „GEILO!“ und freute sich über das Resultat seiner Aufnahme. Außerdem hörte ich, wie Norman verkündete, dass er sich jetzt eine Bulette zur Stärkung holen wollte, und Hajü und Werner sprachen über irgendetwas, was man kaufen kann. Ich hörte neugierig hin. Es kostet 5.000 €. Ich hörte wieder weg. 23:45 Uhr. Ich hätte jetzt bitte gerne Kaffee.
Ich steuerte zur Position von Berk 45, musste aber kapitulieren. Ohne genaue Positionskenntnis konnte ich den Haufen nicht lokalisieren, weil das Umfeld viel zu sternreich ist. Ich suchte und rührte herum, fand aber absolut keine passende Verdichtung, oder besser gesagt, da war überall was verdichtet. Trottel, ich... Warum habe ich auch meine Vorbereitung zuhause vergessen! Naja. Norman kam von der Fressbude zurückgestapft und ich erkundete mich über die Beschaffenheit der verspeisten Bulette. Wir tauschten uns kurz aus; außerdem wehte der Geruch von Gegrilltem herüber. Wahrscheinlich war zu Mitternacht nochmal ordentlich Andrang am Rost.
An welchem Objekt ich denn gerade gewesen sei? „Bin am Kleiderbügelhaufen, auf der Suche nach
Palomar 10.“ - „War ja klar, widder watt janz Schwachet.“ Schwach war gar kein Ausdruck. Meine Notiz aus dem Buch: „Schwach“. Aber immerhin wiederholt auftauchend. Bildete ich mir zumindest ein. Ich skizzierte das, was ich zu sehen glaubte, muss im Nachgang aber leider feststellen, dass das Gesehene nichts mit der Realtität zu tun hatte.
Die Konzentration ließ massiv nach. Ich brauchte was Helles und ging zu M 57. Immer wieder ein schöner PN, ich mag die Form. Und wenn in der Mitte noch ein Sternchen herausblitzt, ist das besonders cool. Ich versuchte mich an der Sichtung, aber leicht war sie nicht. Trotzdem blinkte wiederholt und sicher, wenn auch nicht dauerhaft, der Zentralstern schüchtern aus der Dunkelheit hervor. Ich hatte das schon mal besser gesehen, aber immerhin, wer will denn da meckern.
Jemand von den Foto-Nachbarn fluchte in bestem Sächsisch: „Isch gönnte götzen!“ Wer weiß, was da schiefgelaufen ist. Ich war gerade dabei, mich Richtung Berkeley 52 zu orientieren, als sich eine andere sächsische Stimme näherte. „Anne?“ Es war Kai. „Man hat mich zu dir geschickt...“ Er brachte ein Fernglas mit vorgeschaltetem Nachtsichtgerät und H-Alpha-Filter vorbei. O la la. Krass. Sämtliche Wasserstoff-Nebel, die in der Milchstraße zu überm Horizont standen, zeigten sich durch das Ding in einer unglaublichen Intensität. Am beeindruckendsten war der
Cirrusnebel
mitsamt aller Bögen und Fetzen und Fetzchen, die zu dem Komplex dazugehörten. Ebenso die
Region rings um Sadr, die sich in verschiedenste n zerpflückten Einzelteilen um den Stern herumgruppiert. In der Wintermilchstraße brüllte mich der riesengroße
California-Nebel an.
Herz- und Seelennebel - als wäre es ein Selbstverständliches, die Region in diesem Detailgrad beobachten zu können. Und noch etliche andere neblige Büschel in Cassiopeia, die wir nicht benennen konnten. Völlig verrückt. Was es nicht alles gibt!
Von irgendwo ertönte das hohe Geräusch eines Fönes. Abgesehen vom Sucher war mein Teleskop frei, aber die Autoscheiben waren dick beschlagen; der Boden hauchte seine gespeicherte Feuchtigkeit nach oben aus. Ich steuerte
Berkeley 52 an, merkte nun aber deutlich die nachlassende Konzentration und Müdigkeit hauten voll rein... Ich war ja schon wieder seit um Dreie auf den Beinen, fast 22h. Nun ja. Berk 52. Ich war mir unsicher. Eine enge Sterngruppe, die aufgelöst war, schien eingebettet in eine größere Nebulösität. Da blitzte immer wieder was raus, aber ich konnte es nicht mehr genau sagen.
00:45 Uhr: Meine Akkus waren komplett leer, es ging nichts mehr. Konnte die Augen nicht mehr richtig offenhalten und das verlangsamte Denken machte es völlig unmöglich, die Schaltzentrale zwischen Atlas, Teleskop und den Augen aufrechtzuerhalten. Ich musste einen Haken an die Nacht machen, auch wenn es mir schwerfiel. Deckel auf die Spiegelbox, Kofferraum schließen, und dann ab ins Zelt... Es war kalt draußen, aber unter den 300 Decken, die ich mitgenommen hatte, war es herrlich warm.