30./31.10.2013 - Der erste Frost

Standort: Hobeck im Fläming, wie immer

Zeit: Ab 20:00 Uhr aufwärts

Hauptdarsteller: Uwe W., Martin N., Thomas P. und meiner einer

Statisten: Eine Gruppe nachtaktiver Traktorfahrer

Bedingungen: Nahezu windstill, sehr feucht, wolkenlos, Seeing schlecht, gefühlt kalt, anfangs 7°C, zum Schluss erreichten wir die 0°-Grenze



In den ersten zwei Stunden wurden wir von zwei Ackermaschinen abgelenkt, die auf dem großen Feld, das sich im Süden erstreckt, mit hellen Flutlichtern arbeiteten. Kurz vor 23:00 Uhr waren sie endlich weg und die Ruhe der Nacht machte sich breit.


Patchick 1 (32er: eher sternarmes Umfeld, gut zu finden!, deutlicher, wenn auch loser Haufencharakter; 14er: schön aufgelöst, Form wie ein Scheibenkratzer oder Cocktailglas, keine auffälligen Einzelmitglieder, insg. 25-30 Stück)

22:15 Uhr: Uwes 100. Komet! Wir gratulierten zu diesem Jubiläum und es gab Schokopralinen. SQM-L-Wert: 21,22 mag/arcsec².

Juchert 4 (9er: schwacher Haufen, umgeben von hellen Feldsternen, gehören die dazu? länglich)

22:40 Uhr: Pause wegen Traktoren mit Flutlicht, 10 Minuten später endlich weg, endlich Ruhe!

NGC 956 (32er: auffällig und nett, sieht aus wie eine „2“; 14er: toll! markante, N-S-stehende Kette formt eine „2“, in deren Kopf sich die meisten Mitglieder konzentrieren, aufgelöst in ca. 25 Sterne)

Zannin 3 (32er: unspektakulär und klein, arm; 9er: aufgelöst, winziges Dreieck, wie ein kleiner Weihnachtsbaum, auffällig, aber fade, 7 oder 8 Mitglieder)

Lederman 1 (32er: auffällig, groß, aber viele schwache Sterne, „dunkler Haufen“, steht bei Abell 347; 14er: aufgelöst in knapp 30 Mitglieder, nahezu gleiche Helligkeiten, fast schon zu groß fürs Gesichtsfeld, Gesamtform ein spitzes Dreieck)


Im Anschluss daran fanden wir uns zu einer langen, gesprächsreichen Pause zusammen, in der viel Kaffee und Spekulatius vernichtet wurde. Kritisch betrachteten wir den Skybeamer, der im Westen stand und dessen Licht bis in den Zenit hineinreichte. Er schwenkte stetig und unübersehbar herum. Es muss sich um das Teil handeln, das in Magdeburg in der Nähe des Elbauenparks steht.


Teutsch 0352+45 (32er: überraschend guter OS! auffällig und relativ reich; 14er: überwiegend eckige Muster, am Ostrand fällt eine enge, helle Dreiergruppe auf, aufgelöst, super!)

Ferrero 8g (9er: recht schwach, von hellem Stern gehen 3 leicht gebogene Arme ab, schwache Mitglieder)

00:30 Uhr: Thomas verabschiedet sich und haut ab, feucht, windstill, SQM: 21,32, ich friere ein wenig, laufe umher und mache es mir anschließend auf der Leiter bequem, um mich einer Geduldsprobe zu widmen.

M 42

Während der Zeichnung standen Martin und Uwe am Kofferraum und „tagten“. Sobald ich fertig war, kam ich hinzu und leerte die Kaffeekanne.


Czernik 25 (14er: klein, aber gut sichtbar, dreieckig, eng beieinander stehend, hellstes Mitglied ist ein Doppelstern an der Ostspitze; 9er: 10 bis 12 Mitglieder, nahezu gleiche Helligkeiten)

Irgendwann nach 03:00 Uhr wurde ich müde und saß bis zur Abfahrt im Auto rum. Trotz der Feuchtigkeit blieb mein Instrumentarium frei vom Taubeschlag, was mich natürlich sehr freute. Die Autoscheiben hingegen waren völlig eingenebelt und zum frühen Morgen hin verwandelte sich der Belag in eine dünne Eisschicht. Martin blieb noch etwas länger und erwischte den ausgebrochenen Kometen am Morgenhimmel.


 

Seelenlose Beobachtungsnotizen von AKE

Magdeburg, 03.11.2013

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