Ich hatte mal angefangen, hierzu einen Bericht zu schreiben, ihn aber nie vervollständigt. Und inzwischen auch längst vergessen, dass diese Session stattgefunden hatte. Daher kopiere ich den halben Bericht hier einfach mal rein, inkl. natürlich der entstandenen Zeichnungen, die eigentlich die Hauptrolle spielen.
Man soll es nicht glauben, ich war auch mal wieder draußen. Die erste stabile, klare und mondlose Nacht des Jahres war angesagt, was ich zum Anlass nahm, das Teleskop Gassi zu fahren. Letzte Astronacht war exakt vier Monate zuvor, im Dezember. Das Quartalsbeobachten scheint sich als neuer Trend zu etablieren. Es ist zum Heulen.
Ich entschied mich wieder für den Standort bei Welsleben. Mit Blick auf die prognostizierte Luftfeuchte – es war schon tagsüber ausgesprochen diesig – musste ich keine großen Experimente wagen. Oben angekommen zeigte sich zwar ein klarer, aber milchig wirkender Himmel mit aufgewölbten Lichtglocken an den Horizonten. Anfangs schlechtes Seeing, das im Laufe der Zeit besser wurde, ebenso wie die Transparenz. Windstill, aber kalt; die Temperatur sank von 0°C auf -3°C beim späteren Abbau. Aber erstmal anfangen… Gegen 21:45 Uhr war ich beobachtungsbereit.
Über die nachfolgenden Stunden gibt es nicht viel zu berichten. Ich habe einfach nur beobachtet und ansonsten keine weiteren Faxen gemacht. Spaßbefreit und ergebnisorientiert, oder wie war das noch gleich. Theoretisch könnte ich einfach nur meinen seelenlosen Notizzettel abfotografieren und als „Bericht“ verkaufen, aber das Gekritzel kann kein Mensch lesen, deswegen muss wieder Word gequält werden.
Erstes Objekt war der fette Jürg… ähh Jupi, dem ein Mond dicht an der Westkante klebte und dessen GRF die andere Planetenseite zierte. Irgendwas Schattenmäßiges soll wohl nochmal passiert sein, doch gesehen habe ich davon nichts.
Anschließend ein schneller Filtervergleich zwischen der Televue-Gurke und dem „neuen“ Astronomik, der bislang leider noch nicht zum Einsatz kam. Solange M42 noch überm Horizont stand, war das mein favorisiertes Testobjekt. Eindeutiges Ergebnis – Astronomik war der haushohe Gewinner, der aus dem Scheißhimmel noch etliche schwache Nebelmassen hervorwürgte, die die alte Scherbe schon nicht mehr rausrücken wollte.
Das kam mir zugute beim einzigen PN der Nacht, Jones-Emberson 1. Der Luchs stand hoch oben und ich brach beim Starhop fast heulend zusammen, weil mich dieses dämliche Sternbild jedes Mal aufs Neue an den Rand der Verzweiflung treibt. Nach gefühlten 3 Stunden war die Zielregion gefunden und die beiden länglich-dicken Nebelballen quälten sich erstaunlich leicht hervor.